Kleinkunst: Daniel Helfrich überzeugt in Groß-Rohrheim mit Silbensprüngen

Mit flotten Sprüchen, heißer Musik und noch heißerer Luft feierten gut 80 Besucher die vier grundverschiedenen Musik- und Kabarettangebote der Offenen Bühne am Dienstagabend in Groß-Rohrheim.
Hinein ins Zorbas und bei saunaähnlicher Temperatur einen Platz gesucht, da ging es auch schon mit Wortakrobatik aus dem Odenwald los. Daniel Helfrich bot Klavierkabarett mit einfühlsamen Melodien und gekonnten Silbenumstellungen, die den Sinn der Wörter umkehren.

Als „eine Welturaufführung“ kündigte Helfrich seinen neuen Song „Kaktusse, du“ an. Schnell in Berlin auf einen Pizzakarton gekritzelt, hat der es nun bis nach Groß-Rohrheim geschafft. Genau hinhören war dabei angesagt. Witz und Sinn ergeben sich erst, wenn man die Silbensprünge mitmacht. Schaurig schön war etwa die Liebesmär von der Kerze Timo, die tragisch mit Timos Tod als „Candle in the Wind“ endet. Zum Credo wird der Song „Fett und verlobt“, dessen Fazit ist: „Zum Eheliche brauch ma ä digges Fell.“

Die „Tri-Engel“ mit Carmen Wetzel, Anke Scheven und Eberhard Petri ließen die Besucher singen im Takt der Evergreens. Als Andrews Sisters oder mit Beatles- und Abba-Songs überzeugten die drei auf der Offenen Bühne.

„Wir dachten erst, wir sind zu hartgängig für euch“, begrüßte danach Stefan Teutsch von Jam Slam“ aus Schifferstadt das Publikum. „Wir halten euch aus“, tönte es von dort vielstimmig zurück. Stefan Teutsch und seine Truppe stellten den Nebenraum des Zorbas musikalisch auf den Kopf und spielten Hits von Police und Lenny Kravitz bis zu Stevie Wonder. „Iss des warm“, stöhnten die vier und sprachen damit allen Gästen aus der Seele.

Holger Henning ist Kopf des gleichnamigen Quartetts aus Darmstadt, saß zwischen Thomas Heldmann (Bass), Thomas Hofmann (Schlagzeug) und dem Mundharmonika-Zauberer Reiner Lenz und ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Locker schnippte das Publikum bei „What a difference a day makes“ mit.